Freitag, 17. September 2010

Zeit?!?

Nun, was ist die letzten anderthalb Jahre passiert, dass ich es nicht für nötig erachtet habe, hier zu schreiben. Kurz zusammengefasst:
Bundeswehrzeit beendet, Bewerbungen, Einstellungstest, Trip nach Shanghai, Studium angefangen, irgendwo angenommen werde, Studium abbrechen, Ausbildung begonnen, umziehen, endlich Geld verdienen.

Hätte sich angeboten meine Erlebnisse in Shanghai in scriptum festzuhalten, aber das hat nicht funktioniert, weil es dort einfach zu heiß war. Vor Ort Kanadier getroffen, die auf mein bekennendes Deutschtum nur antworteten: "Hey, dann kannst du ja unglaublich viel trinken." Was hat das mit der Hitze zu tun? Nun, nach 2 Tsingtao 600ml Dosen, drehte sich die Erde wirklich um mich.

Nun bin ich in Deutschland und genieße es einen Job mit geregeltem Einkommen zu haben und fernab meiner Familie zu residieren. Gut, fernab ist relativ. Mit dem Auto sind es auch nur zweieinhalb Stunden Fahrt und würde ich eine Flaschenpost in den Rhein werfen, meine Famile könnte sie aus eben jenem irgendwann fischen, aber hey, wer schickt denn noch Flaschenpost. Kann ja kaum sicherer sein als etwas mit der Post zu schicken.
Ich habe eine kleine Wohnung, kaufe liebend gerne ein, versuche mich zumindest mit den ersten Kochversuchen, was übrigens auch sehr dabei hilft, mal ordentlich putzen zu lernen und genieße die freie Zeit.
Das ist letzendlich auch die "Message" dieses "Posts". Die Zeit schwindet. Ich habe da Gefühl meine Ausbildung hat erst vor kurzem angefangen, dabei ist es jetzt bald ein Jahr her. Kaum ist Donnerstag rum, sitze ich hier vor "Wer wird Millionär" und kann morgen ausschlafen. Nächsten Freitag, also gefühl übermorgen habe ich verlängertes Wochenende und nächste Woche ist schon wieder Weihnachten. Die Zeit rast. Im Lidl verkaufen sie schon die ersten Schokoweihnachtsmänner und ich kann von zu Hause das nächste Mal Winterjacken mitnehmen, ganz zu schweigen von langen Hosen zum Gammeln.

Nur noch gefühlte drei Jahre bis zur Rente. Ich freu mich.

Samstag, 7. Februar 2009

Doch nicht in denJapanischkurs der VHS Siegburg

Lange ist es her, dass ich einen Eintrag verfasst habe. Denn es hat sich einiges getan. Erstens, wurde ich aus dem Kaiserreich Japan aufgrund guter Führung entlassen und desweiteren erwartete mich seit einiger Zeit nicht mehr als die Bundeswehr. Versetzt wurde ich, falls nicht schon bereits erwähnt, zum Wachbataillon nach Siegburg. Und seitdem sind schon 4 Monate vergangen. Die Protokollausbildung wurde mit dem ausklingenden Dezember beendet und uns erwarteten 3 Wochen Grünausbildung mit Schießen, Basteln, Spiel und Spaß.
Doch nun begann vor kurzem der Ernst des Lebens wieder. Denn letzten Mittwoch empfingen wir den Kommandant des Herres der Schweizerischen Eidgenossenschaft.
Der war von unserer Darbietung so angetan, dass sein Blick einiges verriet - gähnende Leere.
Aber es gab immerhin eine 2- für den Einsatz. Und damit haben wir unsere Leistung der Protokollabnahme bestätigt. Wer überhaupt keine Ahnung hat, was ich hier gerade von mir gebe, dem sei gesagt, es zu erklären wäre unglaublich langweilig und nicht der Hintergrund des Eintrages. Denn der lautet wie folgt:

Anno 2006 besuchte ich ein Semester für Japanisch in der VHS, war aber mit dem Stoff schon einen Ticken weiter. Was soweit nicht gestört hatte. Nun war es in den letzten 3 Monaten nicht wirklich möglich ausgiebig und intensiv Japanisch zu lernen, weshalb ich mit sicherheit wieder einiges gelerntes in mein Hinterstübchen verfrachtet habe, was es nun hervor zu holen gilt.
Als ich las, dass es in der VHS das Folgesemester sogar in Siegburg gibt, habe ich nicht gezögert mich anzumelden und besuchte am Donnerstag die erste Stunde.
Kurz gesagt, kam ich zu dem Ergebnis, dass es rausgeschmissenes Geld wäre.
Der Kurs richtet sich, selbstverständlich an die Teilnehmer des Vorsemesters und jene sind ziemlich weit im Stoff zurück. Kurz gesagt Kapitel 3, während der Kurs in Moers damals immerhin bis Lektion 6 gekommen ist. Und ich nehme nicht an, dass der Inhalt sich nur geringfügig unterscheidet.
Warum in dem Semster nicht viel zusammen gekommen ist? Gute Frage. Die Lehrerin wirkte ein wenig überfordert, und bombardierte den Kurs nur mit irgendwelchen Karikaturen und Fragen, die man nur schwerlich verstand - geschweige denn es sonderlich leicht war auf einmal Antworten zu geben.
Alles sehr suspekt. Ob das die richtige Methode ist Japanisch zu lernen - ich weiß es nicht.
Jedenfalls werde ich jetzt meine eigenen Unterlagen, die ich mir damals von einer Uni heruntergeladen habe weiterverwenden und damit arbeiten.
Somit bleibe ich zumindest etwas auf dem Niveau meiner Vorbundeswehrzeit.

Wort des Tages 軍人(ぐんじん) - der Soldat.

PS: Unser Oberfeldwebel fragt oft, ob er denn Japanisch spreche - am liebsten würde ich ihm sagen: TU ES DOCH!

Freitag, 26. September 2008

Osaka weint...

... denn es verliert seinen besten Freund am heutigen Tage. Nämlich mich.
In etwa 2 Stunden werde ich mich zum Kansai Intl Airport aufmachen und die Heimreise antreten. Über 4 Wochen habe ich nun Japan kennen gelernt und um ein Fazit kurz zu machen, ich werde wiederkommen.
Dieses Land ist einfach wunderschön, es gibt hier so vieles, was ich vermissen werde (alleine die Kombinis und Getränkeautomaten sind ein ungemeiner Luxus). Besonders dankbar bin ich meiner (noch) Gastfamilie, die mir diesen langen Aufenthalt erst mal ermöglicht haben und natürlich meine Familie, die mir finanziell ein wenig unter die Arme gegriffen haben.

Heute habe ich als sozusagen letzte "Amtshandlung" in Osaka einen Abstecher zum Hard Rock Cafe gemacht und mich mit Klamotten eingedeckt. Und was mich jetzt noch beschäftigt ist 1. hab ich alles? und 2. wo ist die Kreide, damit ich auf der Tafelwand (ja, sowas haben die Leute hier) eine schöne Abschiedsnachricht hinterlassen kann. Aber was den ersten Punkt angeht, wird das schon werden.
Mich erwartet jetzt wieder Deutschland mit seinen verschiedenen Grautönen, seinem Wetter, bei dem ich mich bestimmt totfrieren werde, und seinem schlecht ausgebauten öffentlichen Verkehrsnetz.
Aber ich kann billig Käse essen, immerhin etwas.

Aber was passiert mit diesem Blog?
Ursprünglich nur für diese Reise geplant habe ich doch ein wenig Spaß daran gefunden was zu schreiben. Ich weiß nicht, wer sich alles meine lahmen Geschichten durchliest, aber ich werde weiter berichten über alles, was mir gerade so einfällt.
Denn auch wenn der Trip nach Japan vorbei ist, geht mein Leben weiter und ich habe hier bestimmt ein tolles Ventil, über das ich mich vom Bund auskotzen kann.
Herrlich.

Bis denne und どうもありがとう日本、よこそうドイツへ。

Donnerstag, 25. September 2008

Rhapsody ... music without limits

So this is going to be my first entry written in English because it is a topic for everybody in the world - as long as you are able to understand English, of course.

To begin with, I am stayin in Japan and that now for a quite long time. That's why it occurs from time to time that I don't know what to do with myself and therefore spend some time on watching South Park on its very own homepage southparkstudios.com. However, to make this whole page possible to run, the creators Matt Stone and Trey Parker (at least I think they're running, or at least gave their OK to run this site) need to make money by filling the series with a few advertisements.
That is completely okay with me and furthermore, in my opinion this is a step many producers might think about.

Just today I recognized for the first time the ad for a music platform called "Rhapsody" which seems to be kind of a mixed up "Pandora" with wikipedia and the mySpace music function. Principly, you can listen to music and find musical references to different bands, however the main aspect is the listening to music, I guess.
To come back to this great ad: There is a woman jumping of a skyscraper in an American metropolity. The reason is not her unwillingness to lead the life she has to lead but to hit a giant bubble flying through the city area to listen to music.
A situation everyone probably has been into twice in their life time.
From this bubble she jumps into a second one with completely different music. This shall emphasize the huge variety of music "rhapsody" offers which is even more supported by the name itself.

The slogan is short but effective: "Music without limits" it says making you believe yuo can listen to whatever you want, "whenever you want, wherevery you are". Well, I don't know how long this service is online but using it for the first time in my life I had to face 2 limitations:
First, there was no song of well-known rapcore band (hed) Planet Earth, which is excusable as not every artist or label wants to give their music to such services. Yet, what amuses me the most is, Second, the fact that I am staying in Japan, the second largest "western" economy in the world. I can download files at the speed of 750kb/s, use services with my mobile every European citizen may dream of BUT I am not able to listen to music on rhapsody "whenever I want, wherever I am".
This service is only available in the U.S.
I do not mean to critizise the fact I cannot use it (I posess plenty of music by my own) but more the fact, the ad tells me I can when I cannot.


Next time, dear rhapsody, don't tell me there are no limits when there are.

Thanks, buddy.

Mittwoch, 24. September 2008

On my way to Nara downtown!

Zweites Ziel meiner Tagesausflüge war die kleine, beschauliche Stadt Nara, die heutzutage vielleicht ziemlich unbedeutend, für Japans Kultur aber mit am prägensten war. So ist es der erste permanente Sitz des Tenno gewesen, zumindest für geschlagene 84 Jahre, bis man sich doch entschloss nach Kyoto zu gehen. Warum? Wahrscheinlich weil die Leute wussten, dass Nara total langweilig ist.

Von Tamatsukuri fuhr ich mit der Kanjosen nach Tsuruhashieki, sage und schreibe eine (in Zahlen: 1) Station, um von dort mit der Kintetsusen nach Nara zu fahren, was ein paar mehr Stationen waren.
Das ganze kostete 480 Yen und ich verstehe immer noch nicht, warum alle sagen Japan sei teuer. Die Preise für die öffentlichen Verkehrsmitteln sind, sofern man nicht gerade Shinkansen fährt, ein Witz. Fahrt mal für 3 Euro von Duisburg nach Oberhausen, da kommt man nicht weit mit.
Ich schweife ab. Dort angekommen schnappte ich mir im erstbesten Informationscenter eine Karte der Stadt und stellte fest, alles interessante liegt im Osten (was man von Deutschland nicht gerade behaupten kann). So sehen es zumindest auch die Designer der Karte, und zeigen den Bahnhof und den Osten der Stadt: ein Berghang, verhangen mit alten Tempel- und Schreinanlagen.
Zu Fuß erreichte man in Windeseile Kofukuji, begegnete im neben gelegenen Park einer Meute von Hirschen und binnen weniger Minuten erreichte man den Daibutsu im Todaiji.
Dies war mit Abstand das beeindruckendste Bauwerk, was ich hier in Japan gesehen habe, was wohl daher kommen mag, dass es das größte Holzgebäude der Welt ist.
Der Eintritt kostete hier läppische 500 Yen, und innen drin konnte man so viele Fotos machen, wie man wollte - was ich natürlich auch gemacht habe.
Nach dem verlassen des Tempels konnte man sich eine Münze prägen lassen mit seinem Namen und dem aktuellen Datum und einzig und allein, weil ich ein Tourist bin, habe ich das gemacht.
Manchmal ekelt man sich vor sich selber.

Danach ging es daran die Gegend zu erkunden, fernab der Touristenmassen. Leider erwischte ich einen nationalen Feiertag für meinen kleinen Ausflug (offizieller Herbstbeginn, glaube ich) und es gab genug Leute, die die Rehe mit Reiscrackern fütterten.
Über einen Wanderweg erreichte ich die höher gelegenen Ebenen mit noch mehr Tempeln und klassischen Souvenirständen, stellte aber fest, dass die Möglichkeiten zum Darmentleeren nicht unbedingt mehr wurden. Also mit schnellem Fuß zurück in die Stadt und das Kulturmuseums Nara aufgesucht. Aufgesucht! Nicht besucht. Denn der Eintritt von 1200 Yen ließ meine ohnehin eher mindere Begeisterung dieser Einrichtung, nicht unbedingt in Höhenflüge versetzen.
Als ich mich daran machte ein weiteres Mal ein Sushi-Restaurant zu suchen, denn ich frühstückte nicht an jenem Tag, erlebte ich das selbe, wie in Kobe - denn ich fand keins.
Also wieder zurück nach Osaka gefahren, denn für mich war alles erledigt.
In Osaka habe ich in Tsuruhashi auch nach einem gesucht, fand allerdings auch hier keins, darum ging ich zu Fuß zurück nach Tamatsukuri, wo der Tag für mich endete.

Von meiner Gastfamilie erfuhr ich, dass es in Tsuruhashi eine Menge Restaurants gibt, allerdings sind die meisten so gut versteckt, dass man sie für keine Restaurants sondern Wohnhäuser hält.
Gerade in Japan, wo Neonanzeige über Neonanzeige hängt, gibt es Restaurants, die man nicht als solche erkennt. Das ist auf gewisse Weise auch auffällig.
Sie schlugen mir vor am Freitag Abend mit ir Sushi essen zu gehen. Da bin ich ja mal gespannt.